Es ist noch nicht die große Ankündigung, wann genau wir Maxi Kleber wieder zurück auf dem Feld sehen werden – aber schöne Einblicke zu hören, wie es Maxi gerade geht, wie die ersten Eindrücke von L.A. sind, was er an Deutschland vermisst und was er schon von LeBron lernen konnte.
Seit Februar ist Maxi Kleber offiziell ein Laker. Durch den Blockbuster-Trade kam er aus Dallas nach Los Angeles – gemeinsam mit Luka Dončić und Markieff Morris. Auch wenn Maxi selbst erst einmal nicht auf dem Court aufschlagen konnte. Der Grund: eine Fraktur am rechten Mittelfußknochen, die er sich im Spiel gegen die Boston Celtics im dritten Viertel am 25. Januar zugezogen hat – eine Verletzung, die ihn zu einer langen Pause zwang. Doch jetzt, Anfang April, gibt es Hoffnung: Maxi ist zurück auf dem Court, in ersten kleinen Trainingseinheiten.
„Mir geht es insgesamt deutlich besser“, sagt Maxi direkt zum Einstieg. „Wir haben einen guten Aufbauplan konzipiert. Wir schauen, dass wir einen guten Mix aus Basketball, Cardio und Krafttraining hinbekommen. Aber es ist schwer, eine Prognose zu geben. Wir bauen jetzt weiter auf und gucken, wie schnell es gehen kann. Dann gibt es wieder ein Update.“
Maxi spricht ruhig, und doch liegt da Vorfreude in seiner Stimme. Kein Datum, keine Versprechungen – aber ein klarer Fokus.
„Natürlich ist die Vorfreude da, dass ich hoffentlich bald wieder spielen kann. Wer selber Sport macht – und verletzt ist, der weiß, wie lange einen so etwas beschäftigen kann. Von daher freue ich mich, dass ich jetzt immerhin wieder auf dem Basketballfeld bin. Ich bin gespannt, wie die weiteren Fortschritte verlaufen.“
Immer wieder betont Maxi, wie gut er bei den Lakers umsorgt wird – was es leicht macht, in einer neuen Franchise anzukommen und schnell ein Gefühl von Zugehörigkeit und Wertschätzung zu bekommen. Ein wichtiger Teil davon ist auch, ein Zuhause zu finden – was gar nicht mal so leicht ist in so einer großen Stadt wie Los Angeles, die aus vielen, weiteren großen Stadtteilen besteht. Deswegen meine Frage an Maxi, ob er in der vergangenen Zeit, seitdem er ein Laker ist, schon die Möglichkeit hatte, die Stadt zu erkunden und ein Zuhause zu finden.
Maxi lacht: „L.A. ist ja ziemlich groß, das ist gar nicht so leicht. Ich bin auf der Suche in ein, zwei Gegenden. Aber ich habe mich noch nicht festgelegt. L.A. hat gefühlt zu viele verschiedene Stadtteile. Alles ist so ein bisschen für sich – man verlässt den Stadtteil dann nicht wirklich. Verkehrstechnisch ist es auch wichtig, dass es gut gelegen ist, auch das Essensangebot.“
Er grinst, als es ums Essen geht. Um Heimat und Sehnsucht.
„Ich glaube, so ein, zwei Sachen in Deutschland vermisse ich schon. Vor allem die Küche von der Oma. Die bayerische Küche. Ein bisschen Kloß mit Soße. Das gibt’s hier gar nicht. Die haben meistens nur so Pulver vom Klossteig – das ist einfach was anderes. Deswegen freue ich mich umso mehr, wenn ich nach Deutschland komme und das dann wieder habe.“
Bevor es aber wieder mal in die Heimat geht, heißt es: alles geben, um schnell wieder fit zu werden und für die Lakers einsatzfähig zu sein. Und mit einer der Gründe, warum dieses neue Kapitel so spannend ist: LeBron James.
„Zum einen hoffe ich natürlich, dass ich noch die Chance habe, mit ihm auf dem Feld zu stehen und das alles miterleben zu dürfen. Was auf jeden Fall auffällt, ist einfach seine Professionalität“, sagt Maxi.
„Man hört es immer, und man hat dann vielleicht eine gewisse Vorstellung. Aber wenn man es dann sieht, dann ist das nochmal beeindruckender. Ich kann mich noch ganz genau erinnern – der erste Spieltag als Laker: seine Vorbereitung, das Know-how… Und dann auch in der Halbzeit – die Energie im Locker Room, angeführt durch ihn.“
„Die Kommunikation, die er fördert – dass wir miteinander sprechen, Probleme sehen und lösen. Egal, ob das jetzt auf der Bank ist, auf dem Spielfeld selbst oder im Locker Room – da merkst du diese Leader-Position, die er seit Jahren hat. Ich finde es einfach beeindruckend, wie lange, wie konstant er das alles macht. Jeden Tag dieselbe Motivation – egal, welches Spiel es ist.“
Man hört Maxi an, wie sehr ihn das beeindruckt. Wie viel Respekt da mitschwingt. Und auch die Motivation.
„Er ist top vorbereitet, kennt alle Spieler, alle Systeme. Diese Einstellung kann man sich definitiv abgucken. Ich denke, der eine oder andere kennt das: Man lässt manchmal gewisse Vorsätze schleifen – aber das siehst du bei ihm einfach nicht. Wirklich immer Vollkonzentration, committed in allem.“
Auf meine Frage, ob Maxi schon mal die Möglichkeit hatte, mit LeBron alleine zu reden:
„Wir haben so lose Gespräche im Locker Room. Ich habe mich nicht mit ihm eins zu eins hingesetzt – ich weiß auch gar nicht, ob das so passieren würde. Aber ich beobachte es einfach. Allein, wie er mit seinen Mitspielern umgeht – es ist wirklich beeindruckend. Und die Arbeitseinstellung kennt man ja… aber das dann mal live zu sehen, wie sehr er Basketball liebt – das ist schon beeindruckend.“
Und wir? Wir hoffen einfach, dass es nicht mehr lange dauert. Dass Maxi bald fit ist. Und dann vielleicht, ganz bald, Seite an Seite mit LeBron auf dem Feld steht.
„Ja, ich meine, das ist dann alles Zukunftsmusik. Worauf ich mich einfach konzentrieren will, ist, dass ich hoffentlich sobald wie möglich wieder spielen kann – wann auch immer das dann ist.“
Maxi Kleber. L.A. Laker. Kloß-mit-Soße-Liebhaber. Und hoffentlich bald: zurück auf dem Court.