Maxi Kleber Über Den Kindheitstraum NBA Finals Und Nötige Adjustments Für Game 2

 

Jetzt ist es soweit. Acht lange Monate hat es gedauert. Die 2024 NBA Finals zwischen den Dallas Mavericks vs Boston Celtics sind gestartet.

Die Dallas Mavericks stehen nach 13 Jahren endlich wieder in den Finals, und tun dies abermals mit deutscher Beteiligung. Die 2024er Version kommt wie die 2006er und 2011er Version aus Würzburg – Maxi Kleber darf nun im Alter von 32 Jahren, zum ersten mal erleben was es bedeutet, die NBA Finals zu erreichen.

Nachdem er im 2014 Draft nicht gepickt wurde, wurde er 2017 von den Mavs nach Dallas geholt, nachdem er seine Saison beim FC Bayern München mit durchschnittlich neun Punkten pro Spiel und 38 getroffenen Dreiern beendet hatte.

Die Vielseitigkeit die er, trotz seiner Größe von 2,08 Metern, mitbringt, macht ihn zum wichtigen Rotationsspieler – auch jetzt in den Finals.

Ich hatte die Möglichkeit mich mit ihm vor und nach Spiel 1 zu unterhalten. Es gab ein kurzes Update zu seiner Schulter, wir sprachen über die Bedeutung die NBA Finals zu erreichen und was die Mavericks besser machen müssen in Game 2 , nach der 89 zu 107 Niederlage in Game 1.

 

Vor dem Spiel:

Aurelia Rieke:

Hi Maxi, wie geht es dir, wie fühlt sich deine Schulter heute an? Ist es besser?

Maxi Kleber:

Ja, ich fühle mich gut. Ich bin bereit. Fühlt sich gut an. Danke.

Aurelia:

Wie war es für dich heute morgen, wie du aufgewacht bist und realisierst, dass man in den Finals steht, Game 1 in Boston. Hast du etwas an deiner Routine verändert? Oder war es wie jeder andere Tag?

Maxi:

Man merkt schon, dass es anderes ist allein durch die Medienpräsenz, durch die Fans, die überall unterwegs sind. Aber ansonsten, für uns selber bleibt es das gleiche. Wir bereiten uns aufs Spiel vor, wie sonst auch. Konzentrieren uns auf das, was wir machen müssen. Das ist alles relativ gleich.

Aurelia:

Wie ist es mit Jason Kidd? Das letzte mal, wie die Mavs die Finals erreichten, war er der starting Point Guard, und jetzt steht er hier als Head Coach. Nimmt er einen etwas mit, wie es für ihn damals war?

Maxi:

Ja und nein, generell reden wir etwas über die Erfahrung der Finals, was uns erwartet, wie die Stimmung sein wird. Im Prinzip sind es trotzdem zwei verschiedene Situationen, aber natürlich ist es sehr besonders für ihn jetzt als Head Coach, wieder im Finale zu stehen.

Mal abwarten was uns für eine Stimmung erwartet, wie wir mit dem Druck umgehen und wie wir jetzt als Mannschaft zusammen bleiben und spielen.

Aurelia:

Wo du gerade den Druck ansprichst. Ist das etwas wo ihr euch gezielt für vorbereitet. Grade auch im Bezug auf die Vergangenheit mit Kyrie Irving bei den Celtics, wie die Boston Fans ihn empfangen werden und auch die Zeit, Kristaps Prozingis bei den Mavs, was das für eine Energie mit sich bringen kann?

Maxi:

Ich glaube Boston ist general ein schwieriger Ort zu spielen. Da braucht man nicht mal eine Vorgeschichte. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir auf uns selbst konzentrieren unser Spiel machen, wie auch in den letzten Serien.

Dass wir als Mannschaft zusammenbleiben, egal ob wir jetzt einen Lauf haben oder nicht, dass wir konzentriert bleiben.

Aurelia:

Realisiert man das ganze eigentlich? Ich stelle mir das selber so verrückt vor, dass man jetzt hier in den Finals steht. Da geht doch bestimmt ein Kindheitsraum in Erfüllung.

Maxi:

Das ist auf jeden Fall ein Kindheitstraum gewesen. Ich glaube für jeden, der irgendwie professionellen Sport betreibt, möchte irgendwo auf dem höchsten Level am Ende spielen und in den Finals stehen.

Von daher auf jeden Fall ein Kindheitstraum. Ich glaube, das man das wirklich Realisiert kommt erst danach. Vor zwei Jahren, wie wir unseren kleinen Playoff-run hatten, habe ich es auch erst ein paar Tage später realisiert. Jetzt ist man noch voll fokussiert, gehst von Spiel zu Spiel. Ich denke, das wird sich dann alles danach setzen. Jetzt haben wir aber erstmal noch die Arbeit vor uns.

Aurelia:

Dann euch ganz viel Erfolg, ich freu mich auf die Finals.

Maxi:

Dankeschön. Bis dann.

 

Nach dem Spiel:

Aurelia:

Hi Maxi, zwar eine Niederlage, aber Game 1 ist ja an sich erstmal auch ganz gut zu schauen, wie sich Boston Celtics als Team aufstellen.

Dann kam Porzingis auch von der Bank. An sich ist es ja nicht so schlimm, das erste Spiel zu verlieren. Direkt Game 1 zu gewinnen im TD Garden, stelle ich mir auch sehr schwer vor. Kann man mental das direkt abgeben und fokussiert sich auf die Learnings aus dem Spiel?

Maxi:

Ja, muss man so oder so. Wir haben gegen OKC hoch verloren und auch gegen die Clippers im ersten Spiel.

Wir wissen, es ist eine lange Serie. Wir haben heute keinen guten Job gemacht, die Dreier wegzunehmen. Wir waren in der Rotation nicht schnell genug. Die sind so gute Schützen von außen. Da können wir uns einfach keine halbe Sekunde extra erlauben. Sonst machen die die Dinger rein. Und auch offensiv können wir einen besseren Job machen, die Leute ins pick and roll zu bringen, die wir attackieren wollen und vom spacing her dann vor allem auch Kyrie und Luka mehr Platz zu geben.

Aurelia:

Wie war es für dich da draußen von der ganzen Atmosphäre her? Gerade auch wenn Kyrie aufläuft und ausgebuht wird.

Maxi:

Ich glaube es war alles so zu erwarten, es war jetzt nicht überraschend schlimm oder überraschend laut. So wie die Stimmung sein sollte in den Finals.

Aurelia:

Nochmal kurz zu den Dreiern, man kann ihnen ja nicht alle Dreier wegnehmen.

Maxi:

Nein, du kannst nicht alle wegnehmen, aber du kannst erstens einen besseren Job machen sie besser zu contesten und zweitens, wenn sie ins drive and kick Game gehen, müssen wir schneller rotieren.

Wir wissen, dass die Hilfe kommen muss, wenn Tatum oder Brown Iso stehen. Das heißt, wir müssen zum corner rotieren, da muss der nächste eigentlich schon, wie sagt man, on the horses sein, dass er zum forty five geht.

Da waren wir heute einfach ein bisschen zu langsam. Das sind diese Catch and Shoot Rhythm Shots, die wir nicht abgeben wollen. Alle anderen die wir verteidigen, da gehen natürlich trotzdem auch ein, zwei von rein aus dem Pick and Roll heraus entstehend. Oder wenn wie einen Schritt zu langsam sind. Aber im Großen und Ganzen was uns dann killt, sind wirklich diese Spot-Up Rhythm Shots für White, für KP.

Aurelia:

An sich ist das ja das perfekte Paradebeispiel der Celtics, wo jeder seinen dreier trifft und man ja auch eigentlich wusste, das es dieses Spiel geben wird. Jetzt zusehen, das man sich in den zwei Tagen Pause alles in Ruhe anzugucken und dann richtig adjusten.

Maxi:

Ja, ich glaube wir haben einiges zu korrigieren. Wir haben nicht wirklich umgesetzt, was wir umsetzen wollten. Ich kann mich allein bei mir an einige Situationen erinnern, wo ich einfach besser sein muss.

Aurelia:

Das ist als Aussenstehender immer so interessant, woran liegt das, wenn man eigentlich sieht, was falsch läuft, aber es dann nicht schafft, direkt irgendwie die richtigen Anpassungen vorzunehmen?

Maxi:

Naja, man kennt ja Tendenzen von den Spielern, aber trotzdem sind es ja Superstars. Die kommen trotzdem oft zu ihren Spots. Man kann sie ja nicht komplett stoppen. Sie sind ja nicht ohne Grund hier.

Die Celtics sind schon eine überragende Mannschaft. Für eine kurze Zeit haben wir besser Verteidigt und konnten nochmal auf acht Punkte aufschließen. Ist dann natürlich ärgerlich, dass wir es nicht von Anfang an so gemacht haben und nicht konstant geblieben sind.

Aurelia:

Ich das etwas, was gut bei euch funktioniert, die Absprache untereinander während dem Spiel.

Maxi:

Ja, wir haben uns als Team schon abgesprochen. Wir müssen aber noch besser Kommunizieren. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.

Aurelia:

Vielen Dank, für deine Zeit. Bis in 2 Tagen.

Maxi:

Gerne.

 

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